Wussten Sie schon?
11 Fakten über den Bodensee, die nicht jeder kennt

Schifffahrt

Knapp 4 Millionen Menschen fahren mit den ca. 30 Schiffen der Schifffahrt auf dem Bodensee. 

Radfahren

Auch um den See wuselt es: Der Bodensee-Radweg hat eine Länge von ca. 260km und führt einmal rund um den Bodensee. Etwa 220.000 Radler schätzen die idyllischen Strecken teils direkt am Wasser. Somit ist der Bodensee-Radweg einer der beliebtesten Radwege Europas. Ein kleiner Tipp: Abseits des Weges und kleine Abstecher links und rechts vom Radweg sind die Strecken weniger frequentiert und zahlreiche Hofcafes, Restaurants und Einkehrmöglichkeiten warten auf den Besuch.

Bewohner

Seit über 5.000 Jahren, also der Jungsteinzeit, gibt es nachweislich Siedlungen am Bodensee. Geschichte lässt sich nirgendwo besser erleben als im Weltkulturerbe Pfahlbaumuseum Unteruhldingen.

Badewanne 

Als eine der größten Badewannen Europas darf man en Bodensee ebenfalls bezeichnen. Dafür sorgen unzählige Frei- und Schwimmbäder. Aber wussten Sie schon, dass der Rhein über 60% des Wassers in den See trägt? In Zahlen: Pro Sekunde fließen im Schnitt 225.000 Liter vom Rhein in den See. Verrückt, oder? Insgesamt bringen die 13 Flüsse und unzähligen Bäche 11 Milliarden Kubikmeter (11.000.000.000 Liter) Wasser in den See. Auf die Sekunde sind das etwa 350.000 Liter! Allerdings verdunsten auch etwa 9.200 Liter pro Sekunde, 5.400 Liter Trinkwasser werden pro Sekunde entnommen und der Rest fließt wieder aus dem See - zum Großteil über den Rheinfall.

  • Drei Länder grenzen an den Bodensee: Deutschland, Österreich und die Schweiz.
  • Der Bodensee ist der flächengrößte, zugleich tiefste und damit wasserreichste See Deutschlands – wenn man die Teile Österreichs und der Schweiz mit einberechnet, ist der Bodensee mit seinen 536 km² der drittgrößte See Mitteleuropas und dabei 69,2 km lang.
  • An seiner breitesten Stelle ist der Bodensee 14 km breit und an seiner tiefsten Stelle (zwischen Fischbach und Uttwil) 254 Meter tief.

... das hat vermutlich fast jeder, der sich für den See interessiert schon einmal gehört oder gelesen.

Nun aber zu 10 Fakten über den Bodensee, welche nicht ganz so bekannt, dafür aber nicht weniger interessant sind:

1. Die Stadtwerke Konstanz haben ein paar ganz besondere Mitarbeiter.

Hierbei handelt es sich um Daphnien – Mit diesen kleinen Tierchen wird die Wasserqualität des Trinkwassers überprüft. Kommen die "Vorkoster" ins straucheln, so stimmt etwas mit der Qualität des Wassers nicht.

2. Das schmalste Haus Europas?

Das steht in der Kirchstraße 29 im österreichischen Bregenz. Dessen Fassade ist gerade mal 57 cm breit - unvorstellbar! Erwähnt wurde das Haus erstmals 1796.

3. Was, wenn die gesamte Erdbevölkerung zur selben Zeit im Bodensee baden würde?

Unglaublich aber mathematisch bewiesen: der Pegel des Bodensees würde gerade mal um ca. 90 cm ansteigen.

4. Die größte Seebühne der Welt steht in Bregenz.

Sie bietet dabei Platz für fast 7000 Zuschauer. Diese wird hauptsächlich und sehr imposant von den Bregenzer Festspielen bespielt. Alle zwei Jahre – mit Wechsel des aufgeführten Stückes – erfährt auch die Seebühne eine komplette Verwandlung.

5. Wie lange bleibt ein Wassertropfen im Bodensee?

Die Frage ist eigentlich Unsinn, mathematisch belegen lässt sie sich aber dennoch: Nimmt man das Seevolumen und dividiert dieses durch den jährlichen Abfluss, so erhält man eine "mittlere Aufenthaltsdauer" jedes Wassertropfens von 4,2 Jahren. "Wobei man natürlich nie weiß, in welche Wirbel so ein Tropfen gerät", sagt Ulrich Schmid vom Naturkundemuseum in Stuttgart.

6. Auf der Bodensee-Halbinsel Höri werden aus fliegenden Untertassen schöne Zöpfe geflochten.

Bei diesen fliegenden Untertassen handelt es sich um die weithin bekannte Höri Bülle, eine rote Speisezwiebel, welche traditionell auf der Bodensee-Halbinsel Höri angebaut wird. Die typische, flache Form der Höri-Bülle erinnert nicht nur an die Form eines UFOs, sondern, eignet sich besonders gut zum Flechten der traditionellen Zwiebelzöpfe. Diese werden am Büllefest, welches in der Regel am ersten Sonntag im Oktober stattfindet, gefeiert und zum Kauf angeboten. Durch ihr mildes Aroma ist sie sehr vielfältig einsetzbar.

Das Buch zur Zwiebel mit tollen Rezepten und interessanten Geschichten von der Höri gibt es hier

7. Die Imperia in Konstanz braucht 4 Minuten, um sich einmal um die eigene Achse zu drehen.

Die Imperia, eines der Wahrzeichen von Konstanz, steht an dessen Hafeneinfahrt und ist gigantische 9 Meter hoch und 18 Tonnen schwer. Die Statue aus Beton wurde von dem bekannten Bildhauer Peter Lenk entworfen und gebaut. Im Jahr 1993 wurde sie schließlich aufgestellt. Mit Hilfe eines Rundtisches dreht sich Imperia um die eigene Achse.

8. Kann der Bodensee verlanden?

Ewig wird es den Bodensee nicht geben. Der See wird vor allem vom Rhein gespeist. Das Wasser fließt aus den Bergen zum See und schleppt viele Steine, Geröll aus den Alpen mit sich. Im Rheindelta führt der Rhein in den See hinein. Etwa fünf Kilometer lang ist dort der Damm, der dafür sorgt, dass die Steine nicht direkt am Ufer des Bodensees ins Wasser fallen und dort das Ufer verbreitern. 2,5 Millionen Kubikmeter Geröll kommen pro Jahr im Bodensee an. Normalerweise würde der Bodensee demnach pro Jahr 2,5 Hektar Fläche einbüßen und in 19.000 Jahren verschwunden sein. Deshalb gibt es Gegenmaßnahmen wie die Dämme bei Fußach in Vorarlberg. Damit wird der Verlandungsprozess aber nicht gestoppt, sondern nur deutlich verlangsamt.

9. Geheimagent am Bodensee!

2008 durfte der britische James-Bond-Darsteller Daniel Craig durch die Kulisse der Bregenzer Festspiele turnen. Die 007-Macher fanden die Kulissen der Oper „Tosca“ auf der Seebühne in Bregenz wohl besonders imposant. Den gezeigten Flughafen im fertigen Film „Ein Quantum Trost“ nannten die Macher aber kurzerhand Flughafen Bregenz. Einziges Problem: Den besagten Flughafen gibt es in Wahrheit gar nicht und die Festspielmacher mussten einige ihrer Besucher vertrösten, die mit dem Flugzeug direkt anreisen wollten.

10. Staatenloser Bodensee – wem gehört das Juwel?

Die verblüffende Antwort: Niemandem! Bis dato haben sich die drei Anrainerstaaten Deutschland, Schweiz und Österreich noch auf keine Grenze im See geeinigt. Zwar gehören die Ufer den jeweiligen Staaten - der Überlinger See somit vollständig zu Deutschland - der Obersee zwischen Konstanz und Bregenz hat aber keinen “Besitzer“.

11. Was liegt unter Wasser verborgen?

Im Bodensee liegen einige Schiffe versunken. Allein auf baden-württembergischem Gebiet sind laut dem Landesamt für Denkmalpflege 300 verzeichnet, 50 davon wurden identifiziert. Manche von ihnen sind wegen Unwetters, Bränden, Kollisionen oder Grundberührungen untergegangen. 1422 sind bei einem Schiffsuntergang 52 Menschen ums Leben gekommen.

Das älteste bekannte Wasserfahrzeug aus dem Bodensee wurde 2017 geborgen: Ein Einbaum, der vor mindestens 3000 Jahren gebaut wurde. Die Römer haben auf dem Bodensee gekämpft, im 17. Jahrhundert hab es einen Krieg auf dem See, bei dem eine schwedische Flotte versenkt worden ist. Aber davon sind keine Überreste gefunden worden. Es gibt Wracks verschiedener Arten auf dem Grund des Bodensees – Segelschiffe, Dampfschiffe, Motorschiffe.